04.02.2024
Manche Spiele werfen die ganz großen Fragen auf. Man wälzt sich die ganze Nacht von einer Seite auf die anderen und findet einfach keine Antwort: Warum hab ich den nicht getroffen? War das wirklich eine rote Karte? Wo ist meine Kontaktlinse wohl gerade? Wurde da auf beiden Seiten gleich geurteilt? Lief das gerecht ab? Und was bedeutet Gerechtigkeit in einem Handballspiel überhaupt?
Es folgt eine beliebige Zuschauerumfrage zu Zeitstrafen und roten Karten: „Kann, muss aber nicht“, urteilt ein unbeteiligter Fan. „Muss, kann aber auch nicht“, urteilt ein anderer. „Ihr wart manchmal sogar in Unterzahl, wenn ihr nicht in Unterzahl wart“, wirft ein dritter ein.
Der Spielverlauf jedenfalls zeigt zwei rote Karten, 8:2 zwei Minuten und 8:2 Siebenmeter, ne gute Bandbreite an Toren von 8 ½ Feldspielern und insgesamt einen heißen Fight. Hat sicher Bock gemacht – trotz oder wegen des ganzen Hickhacks. Aber was weiß ich schon? Ich konnte das Spiel nur im Ticker verfolgen.
Domi war’s.
PS: Der Philosoph sagt, dass Gerechtigkeit ein recht schwammiger Begriff ist. “Subjektiv” nennt er das dann. Frei nach John Rawls könnten sich aber Schiris, Spielende beider Mannschaften und das Publikum vor dem Spiel an einen Tisch setzen. Der Trick bestünde dabei darin, dass niemand weiß, welche Rolle er nach der Diskussion einnehmen wird: ob auf dem Spielfeld oder daneben, ob als Schiri, Rechtsaußen oder Gatekeeper. Rawls nennt das den „Schleier des Nichtwissens“. Und dann überlegen wir uns, was für Regeln wir für ein gutes Spiel brauchen. Und dabei sollten wir nicht utilitaristisch argumentieren. Das geht meist nicht gut aus. Aber das erläutere ich an passenderer Stelle mal. Vielleicht. Zurück zum Thema: Auf was für Regeln würden wir uns in dieser Diskussion wohl einigen?
PPS: Nices Schild von der Demo, Danke an unbekannt.
Admin - 12:53:41 @ Allgemein, Spielberichte, Handballphilosophie, Handball, Handball Freiburg, Herren 1
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